Zu „Jung kaputt spart Altersheime“ schunkelten die Punks schon Anfang der 80er. Der Slogan traf die Stimmung der Zeit. Keiner konnte sich vorstellen, älter als 25 zu werden. No Future! war das Motto all der trotzigen Nichtskönner und sensiblen Selbstdarsteller, die damals den Punk für die BRD entdeckten. Mittendrin waren Annette (»Bärchen«) und ihr Rudel renitenter Oberstufenschüler (»die Milchbubis«). Sie drehten ihre Verstärker auf, und machten aus wenigen Akkorden so viele Songs wie möglich. In den Texten ging es um die Abkehr von der Gesellschaft mittels Humor, Alkohol und Selbstzerstörung. Von 1980-83 waren „Bärchen und die Milchbubis“ Teil der No Fun Records-Familie, einem hannoverschen Label aus der linksalternativen Szene. Trotz des frühen Endes von Bärchen und die Milchbubis überlebte ihre Musik als Klingelton („Jung kaputt“), auf Tapes sogar in der ehemaligen DDR, sowie auf diversen Reissues. Sie wurde gecovert und von Underground-Radios gespielt.
Jetzt sind Bärchen und die Milchbubis zurück. Und sie freuen sich auf die Bühne: „Los Leute, darauf trinken wir noch einen!“