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Nur Abendkasse - Eintritt auf freiwilliger Basis
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Paul Lovens 75!
So., 8. September 2024 · 18:00 Uhr

Wenn ich an Paul Lovens´ Musikalität denke, fällt mir das Wort Genie ein.
Hier die Begründung für den Albert-Mangelsdorff-Preis 2019:
„Paul Lovens spielte mit…“ Das ist ein Satz, der üblicherweise in einer endlosen
Namensliste mündet. In diesem Fall allerdings könnte man die Aufzählung abkürzen
durch „… spielte mit jedem und jeder relevanten Musiker*in der internationalen
Szene des Free Jazz und der Freien Improvisation.“
Dabei spielt Paul Lovens sicher nicht mit jedem oder jeder. Er wählt vielmehr
genau aus, mit wem er auf der Bühne und – sehr selten – im Studio arbeitet: so
beispielsweise mit Albert Mangelsdorff und vielen anderen im Globe Unity
Orchestra oder mit Cecil Taylor. Fast fünfzig Jahre spielte er im Trio mit
Alexander von Schlippenbach und Evan Parker. 1976 gründete er mit Paul Lytton ein Perkussions-
Duo und das eigene Schallplattenlabel Po Torch Records. Er arbeitet bevorzugt in
kleinen, langlebigen Gruppen, wie z.B. seit Jahrzehnten im Trio Papajo, im
Quintet Moderne, im Duo mit Eugene Chadbourne und in Günter Christmanns Vario-
Projekten, aber auch spartenübergreifend mit Film, Tanz und Theater. Er kann
getrost als Pionier der europäischen Improvisationsmusik bezeichnet werden, was
über 200 Aufnahmen und über 50 Jahre Tourneetätigkeit belegen.
Wenn Drummer in einer Konzertkritik erwähnt werden, dann werden sie oft für ihr
„höher, schneller, weiter!“ bewundert. Bei Paul Lovens aber muss man genauer
hinhören. Sein Schlagzeugspiel ist einzigartig. Er ist sehr wohl kraftvoll und
virtuos, doch verkörpert er zugleich eine immense Freiheit im Spiel, die auch
auf der Wahl seiner Klangmaterialien beruht. Er ist außerdem ein Virtuose des
Ensemblespiels. Er ergreift die Initiative, wenn die Band mal nachlässt, gibt
neue Impulse, wenn es vorhersagbar wird. Paul Lovens greift gekonnt Ideen auf
und entwickelt sie auf seinem originellen Schlagzeugset weiter. Und er weiß sich
zurückzuhalten, wenn den Kolleg*innen genug einfällt.
Besonders wichtig ist es ihm, ein Teil des gemeinsamen Prozesses zu sein, um
improvisierte Musik mit einfallsreichen Materialien zu einem Hörgenuss, einem
intensiven Erlebnis für Mitmusiker*innen und Publikum werden zu lassen. Kurz,
Paul Lovens ist der Prototyp eines Improvisationsmusikers mit Erfindergeist,
der Genregrenzen neu definiert und gerade im Team zu Hochform aufläuft. Ein
Jazzmusiker mit großartigen Qualitäten.

Leider erlaubt es seine Gesundheit Paul nicht mehr, Schlagzeug zu spielen Wir
ehren Paul Lovens zu seinem 75. Geburtstag mit einem von ihm kuratierten
Programm. Es spielen Sebi Tramontana – Posaune und Florian Stoffner – Gitarre.
Dazu gibt es die eine oder andere Überraschung.
Paul ist anwesend.

 

Nur Abendkasse – Eintritt auf freiwilliger Basis
Eine Reservierung ist unter info@musikbunker-aachen.de möglich.

reinhören:
https://www.freejazzblog.org/2021/05/paul-lovensflorian-stoffner-tetratne.html

 

Das Konzert ist bestuhlt.

Einlass: 18:00
Beginn: 19:00
Abendkasse: € nur Abendkasse auf freiwilliger Basis
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